02/2025-03/2025

TOP SECRET?! (Matthäus 6,1-18)

Texterklärung

In Kapitel 5 ging es um die Folgen, die die Nachfolge haben kann: das eigene Leiden für Jesus, das sogar die Liebe zu unseren Feinden fordert. In Kapitel 6 dagegen geht es um die ganz praktischen Auswirkungen, die unser Glaube an Jesus haben soll. Wir sollen die Umsetzung aber im Geheimen vollziehen und nicht damit vor anderen Menschen prahlen, um deren Anerkennung und Wertschätzung zu bekommen. Zu Anfang geht es darum, anderen Gutes zu tun (V. 2-4), dann um das Gebet (V. 5-15) und zum Schluss um das Fasten (V. 16-18).

Hilfsbereitschaft – allein für Gott


Im Gegensatz zu den Pharisäern, die von Jesus hier sogar als Heuchler bezeichnet werden, weil sie in den Synagogen, aber auch in der Öffentlichkeit viel Aufhebens um ihre guten Taten machten, geht es Jesus darum, dass seine Nachfolger – ganz egal auf welche Art und Weise sie etwas tun – es einzig und allein für Gott tun. Nur mit dieser Motivation können wir einmal einen Lohn von Gott dafür erwarten.

Gebet – Zweisamkeit mit Gott


Aber dabei bleibt er nicht stehen. Auch das Gebet – eigentlich der ganz persönliche Dialog mit Gott – soll so vollzogen werden. Dabei wird es einzig und allein um die Zweisamkeit mit Gott gehen und nicht darum, dass andere mitbekommen, wie wohlformuliert und zeitintensiv wir mit ihm reden. Jesus hinterfragt sehr stark unsere Motivation: Beten wir wirklich, weil wir mit Gott reden wollen, oder sollen andere sehen, was für tolle, geisterfüllte Christen wir sind? Auch hier wird wieder unsere innere Einstellung hinterfragt. Was treibt uns an zu unserem Tun? Die Meinung der Menschen um uns herum? Oder geht es uns wirklich im Innersten um unseren Dialog mit Gott? In Vers 8 sagt er dann noch, dass Gott schon, bevor wir es ausgesprochen haben, noch bevor wir ihn bitten, weiß, was wir brauchen. Vielleicht gibt es da aber einen Unterschied zwischen dem, was wir haben wollen, und dem, was wirklich gut für uns ist?

In den folgenden Versen stellt Jesus uns noch ein Gebet vor, wie wir mit Gott reden können – wohl das bekannteste Gebet weltweit: das Vaterunser.

Gebetsanleitung – Zwiesprache mit Gott

In der Anrede „Unser Vater“ wird klar, dass es vor allem um ein Gebet von Menschen geht, die Gott schon ihren Vater nennen. Die ersten drei Bitten haben mit Gott selbst zu tun: seinem Namen, seinem Reich und seinem Willen. Dann erst folgen drei Bitten, in denen es um unsere Belange geht: unser Brot, unsere Schuld und die Bewahrung vor Versuchungen des Bösen. Also auch hier steht Gott selbst wieder an erster Stelle und erst an zweiter Stelle wir als Menschen. Die weiteren Formulierungen im Vaterunser lassen erahnen, dass das Leben nicht immer einfach und problemlos war. Und doch macht das Gebet deutlich, dass sie fest daran glauben, dass Gott am Ende der Sieger sein wird und es sich lohnt, ihm zu vertrauen – auch wenn die momentane Situation nicht einfach ist. Die Jünger damals – wie auch wir heute – waren abhängig von Gottes Fürsorge, während die Feinde um sie herum tobten und wüteten.

Auch die Bitte um Schuldvergebung lässt erkennen, dass ein Zusammenhang zwischen der momentanen Lage und der eigenen Schuld besteht. Aber auch bei der Vergebung der eigenen Schuld hört das Gebet nicht auf. Es geht noch weiter und räumt ein: „wie auch wir vergeben“. Wir leben immer wieder von Gottes Vergebung und der Möglichkeit zum Neuanfang. Darum sollen wir so auch mit anderen Menschen umgehen und bereit sein, ihnen zu vergeben. Auch unsere eigene Schwachheit, dass es uns oft nicht gelingt, Versuchungen zu widerstehen, wird in diesem Gebet thematisiert.

Fasten – auf du und du mit Gott

Aufrichtiges Fasten ist eine Sache zwischen Gott und uns, weil wir Gotteskinder sind. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Gebet. Es geht nicht darum, dass andere Menschen unser Fasten und Beten mitbekommen. So war es wohl bei den Pharisäern üblich: Sie zeigten leidende Gesichter und legten Wert darauf, dass es die Menschen um sie herum mitbekamen. Jesus nennt sie ganz scharf Heuchler – und so soll das Fasten nicht sein!

Praxishilfen

Als Einstieg eignet sich das Vaterunser als Zwiegespräch mit Gott.

Fragen zum Gespräch:
  • Was sind für dich Eigenschaften eines „guten“ Christen?
  • Was sind meine „Antennen“, um herauszufinden, was der Plan von Gott für mich ist?
  • Was macht für mich ein gutes Gebet aus?

Lieder: GL 304, FJ4 89 Vor dir

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