04/2025-05-2025

Elia und Elisa (2. Könige 2,1-18)

Texterklärung

Elia beutet „Jahwe ist mein Gott“. Elisa bedeutet „Gott rettet“. Jesus bedeutet „Jahwe rettet“. Anders als Elia (nur in 1Kö 17) wendet sich Elisa (wie Jesus) verstärkt als Heiland Einzelnen zu, denen er zu essen gibt (2Kö 4,1-6; 4,38-44), sodass von dem wenigen noch übrigbleibt (2Kö 4,44; wie bei Jesus Mk 6,30-44), er sie heilt (2Kö 5; wie Jesus Mk 7,24-30) und gar von den Toten auferweckt (2Kö 4,8-37; wie Jesus Lk 7,11-17). Gilgal in der Jordansenke (nahe Jericho) ist der Wohnsitz von Elisa und seinen Prophetenjüngern (2Kö 4,38; 6,1).

Mut zu Gottes Geist

Heute ist Elisas großer Tag. Denn Elia wird entrückt. Gottes Geist hat dies Elisa und zwei Prophetengruppen, die gerade nicht miteinander in Kontakt stehen, unabhängig voneinander vorhergesagt. Was zwei Zeugen unabhängig voneinander bestätigen, gilt (5Mo 17,6). Mir erzählte mal einer, er habe eines Tages von zwei Leuten, die voneinander nichts wussten und auch seinen Terminkalender nicht kannten, einen Anruf bekommen: Beide hatten unabhängig die gleiche Botschaft für ihn. Er wusste: Gottes Geist spricht durch sie.

Elisa lässt sich durch Elias Zickzackkurs (Aufstieg nach Bethel, Abstieg nach Jericho) nicht abschütteln. Er will Elia nachfolgen. In Vers 6 endlich „gehen beide zusammen“. Elisa erbittet zwei Anteile von Elias Geist (Vers 9), den bevorzugten Anteil am Erbe, den ein Erstgeborener erhält (5Mo 21,17). Es steht nicht in Elias Macht, das zu gewähren (Vers 10), die Gabe(n) des Geistes teilt allein Gott aus und zu. Doch die Elisa-Geschichte ermutigt uns, Gott um einen großzügigen Anteil an Gaben des Geistes zu bitten.

Geistliche Kämpfe

Nachdem Elisa noch von seinem Vater Abschied nehmen durfte (1Kö 19,20), ist Elia inzwischen Elisas Vater geworden (Vers 12). Für uns ist Jesus noch mehr als Elia: Er erlaubt nicht mehr den Abschied von den Eltern
(Lk 9,59-62). Die neue Familie der Glaubensgeschwister wird wichtiger als die Herkunftsfamilie (Mk 3,31-35).

Elisa wird „Wagen Israels und sein Gespann“ genannt (2Kö 13,14), weil er als Prophet mehr dazu beiträgt, Israels Kriege gegen die Aramäer zu führen, als die Könige (2Kö 3; 2Kö 6,8–7,20). Wenn Elisa seinen Vorgänger Elia so anredet (Vers 12), wird deutlich, dass Elisa seine politische und militärische Autorität Elia verdankt.

Auch wir werden von anderen geehrt. Auch wir verdanken das, was wir können, anderen, die es uns beigebracht haben. Führen Propheten Kriege? Ist Gott ein Kriegsherr? Christen können solche Geschichten nicht militärisch und politisch verstehen, denn Jesu Reich ist nicht von dieser Welt (Joh 18,36). Jesus kämpft mit geistlicher Macht gegen geistliche Mächte. Er hat den Satan besiegt (Lk 10,18). Wir haben Anteil an diesem Sieg (Kol 1,13-14) und brauchen keine Macht der Welt mehr fürchten.

Jesus überbietet Elisa

Elia wird entrückt, aber ohne Mantel (Vers 13). Der Mantel bleibt als das Symbol der prophetischen Autorität zurück. Elisa teilt mit ihm das Wasser des Jordan (Vers 14) und steht nun in einer Reihe mit den großen prophetischen Führern Israels wie Mose (2Mo 14,22), Josua (Jos 3,17) und Elia (Vers 8). Dadurch wird Elisa anerkannt (Vers 15). Für uns ist Jesus sprichwörtlich „über den Jordan gegangen“, also gestorben, damit wir trockenen Fußes (Vers 8, so wie in 2Mo 14,22) durch den Jordan, also durch den Tod hindurch, ins gelobte Land, ins ewige Leben gelangen. Weil Elia nicht gestorben und ins Totenreich gekommen ist, sondern wie Henoch (1Mo 5,24) direkt in den Himmel aufgenommen worden ist (Vers 11), erwarteten spätere Propheten die Wiederkehr Elias (Mal 3,23).

Jesus begegnet Mose und Elia (Mk 9,4). Mose ist vielleicht dabei, weil er noch stark und kräftig war, als er starb, und sein Grab nie gefunden wurde (5Mo 34,5-7), und er deshalb – wie die beiden Entrückten – nicht bis zur Auferstehung der Toten warten muss, um im Himmel zu sein. Jesus sieht die Weissagung von Elias Rückkehr im Kommen von Johannes dem Täufer bestätigt (Mk 9,13). So wie Elisa Elia nachfolgt, kommt auch Jesus nach Johannes. Jesus aber überbietet Elisa, ist nicht nur der Führer Israels und der Heiland Einzelner, sondern der Herr und Erlöser der ganzen Welt (Joh 3,16).

Fragen zum Gespräch

  • Wer ist uns geistliches Vorbild? Wem wetteifern wir nach?
  • Wofür erbitten wir Gottes Geist? Welche Gaben wünschen wir uns für unsere Gemeinde?
  • Welche Bedeutung haben für uns Gemeinde und Herkunftsfamilie? Wo sind wir zu Hause?
  • Wie blicken wir auf geistliche Kämpfe? Sehen wir sie durch Jesus schon als gewonnen an?

Lieder: GL 264, FJ Best of 92 Ewig treuer Gott

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