06/2025-07/2025

Gott ist der Mittelpunkt (Samuel 5,1-12)

„In dieser Welt geht es immer drunter und drüber, was bleibt ist der Allmächtige, er thront erhaben über dem Hype.“, texten die christlichen Rapper O´Bros es in ihrem Lied „Message“ und geben damit die perfekte Zusammenfassung für den Abschnitt aus 1. Samuel 5,1-12. Auch wenn die Bundeslade als Zeichen der Gegenwart Gottes zu den Philistern verschleppt worden ist: Gott macht klar, es gibt nur einen allmächtigen Weltherrscher. Er lässt sich nicht spotten oder klein machen. Seine Macht ist real.

Gott ist der Mittelpunkt

In 1. Samuel 5 wird schnell deutlich, wo auch immer die Bundeslade JHWHs ist, da ist seine Gegenwart. Wir stellen uns das heute so schön vor, singen in unseren Lobpreisliedern gerne, dass wir uns in die Gegenwart Gottes stellen und unter seinem liebenden Blick leben wollen. Aber die Gegenwart Gottes ist nicht immer nur kuschelig und gemütlich. Gottes heilige Gegenwart ist verzehrend! Alles dreht sich um ihn. Dort, wo seine Gegenwart ist, da geht es ab. Da kommen Götzen zu Fall, da fallen falsche menschliche Vorstellungen seiner Macht zum Opfer. Da strahlt er mit seiner Heiligkeit und seinem Eifer aus, da bringt er die Grundfesten von menschlichem Vorstellungsvermögen ins Wanken. Wenn er kommt, dann kommt er gewaltig.

Lässt Gott sich verspotten?

Aber erst einmal sieht es anders aus: Israel ist besiegt. Die Israeliten haben wieder einmal den Kampf gegen die übermächtigen Philister verloren. Mit fatalen Folgen: Die Bundeslade, das Zeichen für die Gegenwart Gottes bei seinem Volk, wird verschleppt. Ist jetzt alles verloren? Der Gegner scheint zu triumphieren, das erwählte Volk Gottes ist besiegt. Und man stellt sich die Frage: Was bedeutet das für die Macht Gottes? In der Zeit vor König David war den Menschen klar: Wenn ein Volk das andere besiegt, hat auch ein Gott den anderen besiegt. Militärische Stärke stand für göttliche Gunst und die Niederlage eines Volkes bezeugte immer automatisch die Schwäche ihres eigenen Gottes. Und ich bemerke: Das fühlt sich in meinem Leben und auf dieser Welt auch oft so an. So, als ob die Dunkelheit gewinnt, auch in meinen persönlichen Kämpfen. Und ich frage mich: Wo bleibt Gott? Wieso greift er nicht ein? Wieso wirkt es so, als ließe er sich von seinen Gegnern verspotten?

Das Glaubensbekenntnis der Juden

„Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer!“, so heißt es in 5. Mose 6,4-9 und so bekennen es die Juden seit Jahrtausenden. Das Glaubensbekenntnis, Schema Jisrael genannt, hat sich über die Zeit gehalten, weil das Volk Gottes das immer wieder ganz konkret erleben durfte. Die Bibelstelle aus 1. Samuel 5 ist ein gutes Beispiel dafür. Der eine Gott bringt die Götzen der Nachbarvölker zu Fall. Er zerschlägt sie sogar in alle Einzelteile. Die Hände fallen ihm ab. Der Götze Dagon kann ja doch nichts tun und nicht helfen. Sein Kopf fällt vom Rumpf. Da ist kein Verstand in dieser leeren, menschengemachten Hülle. Der eine Gott bringt auch in unserem Leben die Götzen zu Fall, die wir uns mühsam errichtet haben, aber doch nicht helfen können, weder mit ihren Händen noch mit ihrem Verstand.

Gottes Macht ist real

Das lernen wir in dem Abschnitt aus 1. Samuel 5. Hier wird ganz schnell klar: Gott durchbricht menschliche Denkmuster. Gottes Macht wird nicht angetastet von den Machthabern dieser Welt. Übrigens: auch heute nicht. Es mögen sich manche menschlichen Machthaber so fühlen, als seien sie unbesiegbar und als stehe ihr ganzes Sein unter göttlichem Wohlwollen. Aber militärischer Erfolg garantiert noch lange nicht, dass Gott den Sieger mit Gnade anschaut. Im Gegenteil: Gott sorgt für seine eigene Ehre, indem er seine Lade und damit auch seine Gegenwart schlussendlich dem kleinen und unbedeutenden Volk Israel zurückbringt.

Ich selbst scheitere regelmäßig daran, Gottes Ehre gerecht zu werden und sie vor den Menschen zu bekennen. Aber darauf ist Gott offensichtlich gar nicht angewiesen.
Es gilt weiterhin: „In dieser Welt geht es immer drunter und drüber, was bleibt ist der Allmächtige, er thront erhaben über dem Hype.“

Fragen zum Gespräch

Jeder erhält 4 Moderationskarten und einen Stift. Der Anleiter hat 4 Karten vorbereitet, auf denen steht:

  1. Mir ist aufgefallen …
  2. Ich frage mich …
  3. Mein Lieblingswort …
  • Nach einer gemeinsamen Bibellese des Textes und einem Moment der Stille, in dem alle noch einmal Zeit haben, für sich den Text zu lesen, füllen alle die drei ersten Karten aus. Diese werden dann in der Mitte geclustert und helfen dabei, miteinander über die Dinge ins Gespräch zu kommen, die Einzelnen am Text aufgefallen sind.
  • Zum Abschluss des Gesprächs beschriften alle die vierte Karte.
  • Ich nehme mit …

Lieder: GL 460, FJ4 69 Ewig treuer Gott

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