08/2025-09/2025

Glaubens-Mut

Römer 4,1-25

Ohne Werke! (V. 1-8)

Wie konnte Abraham glauben und „gerecht vor Gott“ sein? Aufgrund seiner Taten, seiner Leistungen, seiner Werke, seines Ruhms und Stolzes? Was zählt vor Gott? Paulus‘ Erkenntnis war, dass es der Glaube Abraham an Gott ist, was ihn gerecht macht und ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wird. Gottes Lohn-Abrechnung sieht ganz anders aus als im realen Leben. Er rechnet ohne jegliche erbrachte Leistung ab und schenkt ein großes Plus aufs Lebenskonto. Gnade!

Abraham erbringt Gott gegenüber nicht irgendeine Leistung oder ein besonderes Werk. Er macht sich im Vertrauen auf Gottes Wort auf den Weg. Er bindet sein Leben an Gott, bleibt mit ihm im Gespräch, das stärkt seinen Glauben. Abraham überlässt Gott die Führung seines Lebens, auch wenn er Ausreden, Lügen und Unwahrheit nutzt, um sich und seine Frau zu schützen. Mit eigener Kraftanstrengung kommt er aus solchen Nummern nicht heraus. Er war kein perfekter Mann, hatte Fehler, Schwächen, Angst und wählte oft Wege ohne Gott und machte sich schuldig.
Gott allein spricht Abraham frei von seiner Schuld und Sünde. Gott verbucht auf sein Lebenskonto Gehorsam und Glauben. Ohne Gottes Güte und Gnade könnte Abraham nie vor Gott bestehen, wie der Mensch bis heute auch nicht.

Im Neuen Testament erfahren wir, dass uns alle menschliche Fehlerhaftigkeit fortwährend auf dem Glaubensweg hindert. Gerechtigkeit vor Gott wird durch die Vergebung der Sünden ermöglicht und geschieht allein durch das Werk Jesu Christi, seinen Tod und die Auferstehung. Denn allein Gottes Gnade genügt! Ein Geschenk Gottes für mein Leben. Nicht Leistung und Schuld bestimmen mein Lebenskonto, sondern Jesus der Erlöser und Erretter des Lebens. Psalm 32,1-2 sagt, dass diese Menschen glücklich zu preisen sind.

Ohne Beschneidung! (V. 9-12)

Gilt der Zuspruch des Glücks nur für Juden, den Beschnittenen oder Unbeschnittenen? Beschneidung war im alten Orient stark verbreitet. Es handelt sich um einen operativen Eingriff, die Entfernung der Vorhaut am männlichen Glied. Die Einsetzung der Beschneidung war das Bundeszeichen für Israel (1Mo 17,9-14). Paulus verwendet den Begriff der Beschneidung als ein Bild für die Erneuerung des Menschen durch Christus (Beschneidung in Christus; Kol 2,11). Sie besteht in dem „Ablegen des sündigen Leibes im Fleisch“ und wird am Herzen durch den Geist vollzogen (Kol 2,11; Röm 2,29).
Die Zugehörigkeit zu Gott gründet damit nicht auf der Beschneidung, sondern in der inneren Erneuerung des Menschen durch den Heiligen Geist. Damit ist die Beschneidung der Juden überholt. (Gal 2,3ff.; Gal 5,6; Gal 6,15). Gott ist der Handelnde, schon vor der Beschneidung hat er erwählt. Denn Abraham sollte der Vater all derer werden, die glauben und Glaubensschritte gehen.

Verheißungen! (V. 13-22)

Gottes Zusage gilt Abraham und seinen Nachkommen und darüber hinaus. Nicht das Versprechen, weil sie das Gesetz befolgen. Denn wo es kein Gesetz gibt, gibt es auch keine Übertretungen des Gesetzes. Die Zusage wurde aufgrund des Glaubens gegeben. Unabhängig von eigenen Leistungen nach dem Gesetz. Das Gesetz ist nicht entscheidend, es ist pflichterfüllend. Der verbindliche Glaube findet die Erfüllung in dem Geschenk der Gnade Gottes. Im Zuspruch der Gnade geschieht die Rechtsprechung Gottes.
Abraham gab die Hoffnung nicht auf (1Mo 15,5), obwohl er zur Zeugung von Kindern viel zu alt (fast 100-jährig) war. Beginnt der Glaube nicht oft erst da, wo es viel mehr Gründe gibt, ihn eigentlich aufzugeben? Echter Glaube lebt allein von den Verheißungen Gottes! Es ist bewundernswert, wie Abraham im Blick auf die Verheißungen nicht in Zweifel und Unglauben verfällt. Die Schwierigkeiten stärkten seinen Glauben. Er ehrt Gott und vertraute ihm allein. Er war fest überzeugt „was Gott versprochen hat, das wird er halten und tun“.

Zukunftshoffnung (V. 23-25)

Unmöglichkeiten werden zu Möglichkeiten. Dass wir mit allen menschlichen Verfehlungen getrennt von Gott leben, war mehr als ein Grund, um Jesus um unserer Sünde willen in den Tod zu gegeben. Gott ist, der auferweckt und gerecht macht. Jesus sitzt zur Rechten Gottes und er ist es, der uns bei seinem Vater vertritt.

Praxistipps
  • Was erreichte und wie bereicherte der Glaube Abrahams Leben?
  • Kann ein Mensch gerecht vor Gott stehen?
  • Nehme ich das Geschenk Gottes im Glauben und Vertrauen für mein Leben an?
  • Glaube ist … (Hebr 11,1)

Lieder: GL 473, GL 539, FJ Best of 29 Allein deine Gnade genügt, FJ5 167 Allein durch Glauben

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