Offenbarung 21,5 – Jahreslosung
Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!
Die Jahreslosung für 2026 (Offb 21,5) steht im Kontext von Offenbarung 21,1-7 – gehört damit zu den Predigttexten des Ewigkeitssonntages. Es geht um die Verheißung der Neuschöpfung, um „einen neuen Himmel und eine neue Erde“, „das neue Jerusalem“ und „die Hütte Gottes bei den Menschen“, das Wohnen Gottes bei den Menschen, das Abwischen aller Tränen und das Ende von Tod, Leid, Geschrei und Schmerz. Kurz: Gott wird mit dieser gefallenen Schöpfung, an sein gutes Ziel kommen.
Das entscheidende Wer…
Derjenige der auf dem Thron (Herrschaft) sitzt und hier spricht (Schöpfungsakt) und sein heilvolles Handeln und Schaffen ankündigt, ist Gott selbst. Wir tun gut daran, ihn hier als den Dreieinigen zu erkennen und hier nicht eine Person der Dreieinigkeit ausmachen zu wollen. Es ist der Herr / Jahwe. Der Schöpfer des ersten Himmels und der ersten Erde von denen es ursprünglich hieß: Siehe, es war sehr gut. Es ist der Herr, der sich immer wieder durch seine Bünde an seine Schöpfung (Noah – 1Mo 9,8-17) und Geschöpfe (Abraham – 1Mo 12,1-4) gebunden und ihnen seine Erwählung, Treue und Fürsorge hat zuteilwerden lassen.
Es ist der Herr, der sich als der „Ich bin, der ich bin“ vorgestellt hat und seinem Volk in Erwählung, Rettung und Berufung treu geblieben ist und ihm eine Gegenwart und Zukunft geschenkt hat. Es ist der Herr, der in Jesus Christus als der Immanuel = Gott mit uns (Mt 1,23) selbst Mensch geworden ist, um bei den Menschen zu wohnen, sie zu erlösen und erretten, und neu zu schaffen: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ (2Kor 5,17).
Dies kann kaum genug betont werden. Denn erstens: Gott bleibt auch in der Neuschöpfung sich selbst, seinen Geschöpfen und der ganzen Schöpfung – welche sich nach Erlösung sehnt (Röm 8,20-23) – treu und ist der souveräne und allmächtige Handelende. Die neue Schöpfung, die in der Auferstehung Jesu Christi begonnen hat, kommt hier zur Vollendung.
Frei von Illusionen und Überforderung
Zweitens: Es ist einzig und allein Gott / Jahwe der Schaffende. Allzu oft und allzu leicht erlagen und erliegen Menschen der Versuchung durch – wie auch immer geartete – christliche oder nichtchristliche, religiöse, politische oder militärische Agenden, Revolutionen oder Ideologien die neue Welt oder Neuschöpfung schaffen oder erzwingen zu wollen. Statt des ersehnten Himmels auf Erden brachte und bringt der Mensch aber allzu oft die Hölle auf Erden hervor.
Ja, wir haben als Menschen eine Aufgabe und Berufung, die Erde zu bebauen und bewahren (1Mo 2,15) und auch über sie zu herrschen (1Mo 1,28). Gerade beim Herrschen, sollten wir uns an der Herrschaft Gottes in Treue und Führsorge orientieren und nicht an der „fleischlichen“ Tyrannei der menschlichen Herrscher. Jedoch warnt uns die Losung vor der Hybris, dass wir es wären, die die Welt vollenden könnten, und befreit uns von der Überforderung, zu denken, dass wir dies tun müssten.
Unbeschreiblich neu
Allein der Schöpfungsakt eines neuen Himmels und einer neuen Erde spricht von der Treue Gottes zu seiner Schöpfung. Denn Gott hätte auch eine rein geistige, unstoffliche, unkörperliche neue Welt vorsehen können. Jedoch hat er sich für einen materiellen, stofflichen Himmel und Erde entschieden. Die Neuschöpfung wird all-umfassend und damit ganzheitlich, vollständig und end-gültig sein. Damit bleibt nichts von ihr ausgeschlossen oder übersehen. „Alles“ schließt den Himmel und die Erde, die hier eins werden, da das himmlische Jerusalem auf die Erde herabkommt, die Auferstehung, das ewige Leben und sämtliche Lebensbedingungen ein. So wie am Anfang alles sehr gut war, so wird diese Neuschöpfung unbeschreiblich gut, überwältigend schön und ganz von Gottes Geist und Wesen durchdrungen sein. In der Neuschöpfung wird nicht nur alles und jede Kreatur auf Gott hin geschaffen sein, sondern auch tatsächlich auf und zu Gott hin existieren und leben.
Praxishilfen
Die Neuschöpfung kann anhand eines alten und eines neuen Gegenstandes angedeutet werden. Dabei sollte auf die Begrenztheit unseres „neu“ hingewiesen werden, da dies mit der kleinsten Beschädigung zerstört ist.
Fragen zum Text
- Wo habe ich mich nach etwas Neuem, Gutem und Schönem gesehnt oder es benötigt?
- Wo ich mich nach einem neuen Leben oder einer ganzen Neuschöpfung gesehnt?
- Wo gibt mir das alte Sicherheit, und ich hänge mich mehr an das Alte, Zerbrochene, unvollkommene, statt mich nach dem Neuen Gottes zu sehnen?
Lieder: GL 454, FJ2 241 Alles wird neu
