Liebe Apis,
liebe Freunde im Ländle und darüber hinaus!
ich reibe mir mein Herz wund, wenn ich auf das Coverbild schaue. Es tut so weh, diese Frau anzusehen. Was mag da im Argen liegen? Ist es die totale Erschöpfung einer jungen Mutter? Oder der Tränenausbruch über eine unfassbare Enttäuschung?
Der philosophische Geigenbauer Martin Schleske schreibt: „Es gibt wohl nur zwei Arten wirklich existenzieller Überraschungsmomente im menschlichen Leben: das eine ist die Krise, das andere die Offenbarung“ (Der Klang I S. 47). Wir machen uns heute an beides, Krise und Gottesbegegnung.
Lasst uns
aufmerksam hören lernen,
wo Gottesfurcht und Menschenliebe zu verschwinden drohen.
Noah, Abraham, Jakob, Joseph, Rut, David, Jesaja, Jeremia, Hesekiel – sie alle stehen für „Krise“. Aus dem Neuen Testament beispielhaft auch Maria, Petrus und Paulus. Zudem erzählen sie uns alle eine Lebensgeschichte, in welcher Weise die Liebe Gottes in den größten Krisen erfahrbar wird. Wenn nichts mehr erklärbar ist, das Glaubensohr des Denkens sich ganz verschließt, wird das Herz hellhörig und zur Gottesbegegnung bereit. Oder wie Luther es sagt: „Die schwachen Momente des Kopfes sind oft die schönsten Momente des Herzens.“
„Echt jetzt?“
Es gibt schöne Nachrichten: Herzlich willkommen Andreas Keim, unser neuer ehrenamtlicher Finanzvorstand. Der Landesgemeinschaftsrat hat ihn Ende Februar zum Nachfolger von Jürgen Kugler berufen, der seine Entpflichtung aus diesem Amt für 2025 schon vor ca. drei Jahren angekündigt hat.
Personalwechsel gibt es auch in Gnadau. Der bisherige Geschäftsführer Frank Spatz wechselt innerhalb der großen Gnadauer Familie. Neu berufen wurde in dieses wichtige Amt Jürgen Schmid.
Wir haben spannende Zeiten vor uns – auch in der Politik. Sorgen macht mir nicht nur die Radikalisierung am rechten, sondern mindestens ebenso am linken Rand. Wir sind zum Gebet für die Regierenden verpflichtet (1Tim 2,2). Als Christen in der Welt sind wir jedoch auch zur Unterscheidung der „Geister“ aufgefordert (1Joh 4,1). Von woher weht welcher Wind? Lasst uns aufmerksam hören lernen, wo Gottesfurcht und Menschenliebe zu verschwinden drohen.
Ich wünsche euch in der Passions- und Osterzeit die Begegnung mit Jesus, der in den Riss und die Krise unserer Welt gekommen ist. In den tiefsten Tiefen begegnet er uns als der Auferstandene, der dem Tod alle Macht genommen hat. In diesem Sinne auch der Wunsch um eine Ostererfahrung, wie es die Emmausjünger gemacht haben: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ – Lukas 24,32 (Monatsspruch April)
Euer
Matthias Hanßmann